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In einer kleinen Werkstatt in Stockholm bauten Frans W. Lindqvist und Johan Viktor Svenson 1892 ihren ersten Kerosinkocher. Primus tauften sie ihr Erstlingswerk und schufen damit den Wirklichkeit gewordenen Traum eines jeden Marketing-Menschen: der Produktname avancierte zum Markennamen und steht seit 120 Jahren für erstklassige Kocher. In Russland ging diese Entwicklung sogar noch ein Stück weiter: Primus ist im Russischen das Synonym für sämtliche Outdoor-Kocher, ganz egal von welchem Hersteller. In Moskau beispielsweise kann man einen „Primus Primus“ kaufen…

Bild: Primus

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Viel Schall und Rauch entstand in den 1880er-Jahren, als sich diverse Erfinder an der Entwicklung tragbarer und tatsächlich funktionierender Kerosinkocher versuchten. Im Jahr 1892 gelang es schließlich den beiden Schweden Frans W. Lindqvist und Johan Viktor Svenson in Stockholm. Sie tauften ihn auf den passenden Namen ‚Primus’ (aus dem Lateinischen für ‚der Erste‘). Für den Verkauf ihres Primus gingen Lindqvist und Svenson anfangs noch von Tür zu Tür. So konnten sie vor allem Menschen, die im Freien arbeiteten, als Kunden gewinnen. Nach einiger Zeit lernten die beiden B. A. Hjorth kennen, der sich sehr für ihre Erfindung interessierte und ihnen eine Zusammenarbeit anbot: noch im ersten Jahr der Gründung der J. V. Svenson‘s Kerosene Stove Factory wurden Primus-Kocher in Norwegen verkauft.

Während der wirtschaftlich lohnende Schritt über die norwegische Grenze den Fortbestand der jungen Kocher-Manufaktur sicherte, sprach sich bei Abenteurern und Forschern die Zuverlässigkeit von Primus-Kochern herum: in den folgenden Jahren und Jahrzehnten vertrauten immer mehr Expeditionen auf die Kocher aus Stockholm. Und sie verhalfen ihnen dank der Expeditionserfolge gewissermaßen zu Weltruhm! Als sich Andrée 1897 mit einem Heißluftballon auf den Weg zum Nordpol machte, kochte er auf einem ‚Primus‘. Auch Roald Amundsen hatte 1911, als er als erster Mensch den Südpol erreichte, Primus-Kocher im Gepäck. Und im Jahr 1953 vertrauten Sir Edmund Hillary und Tenzing Norgay bei der Erstbesteigung des Mount Everest auf Primus-Kocher.

Bild: Primus

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Ausgestattet mit einem solch üppigen Erbe hält Primus bis heute an der Entwicklung expeditionstauglicher, zuverlässiger und robuster Kocher fest. Für die Everest-Expedition des Schweden Göran Kropp 1996 entwickelte ein Verbrennungsingenieur bei Primus einen Vielstoffkocher, der sowohl Gas, Benzin als auch Petroleum verbrannte. Ein Jahr später kam dieser Kocher als Primus MultiFuel auf den Markt. Und auch der Ehrgeiz einer weiteren Verbesserung dieses Brenners entflammte: 2001 präsentierte Primus den OmniFuel. Dieser ist bis heute der erfolgreichste Kocher des schwedischen Unternehmens. Im deutschen Magazin „Outdoor“ gewann der Primus OmniFuel sieben Mal in Folge die Auszeichnung des „Gear of the Year“. Damit begnügen sich die schwedischen Kocher-Spezialisten aber nicht und arbeiten fortwährend an der Weiterentwicklung ihrer Produkte. Die bislang letzte Evolutionsstufe stellt der Primus OmniLite Ti dar, der 2012 in den Handel kommt.

Bild: Primus

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Auf Expeditionen, ob großen oder kleinen, spielt das Gewicht der Ausrüstung eine entscheidende Rolle. Genau darauf geht Primus beim OmniLite Ti ein: er wiegt weniger, hat ein kleineres Packmaß, steht seinem „großen Bruder“ OmniFuel funktionstechnisch aber in nichts nach. Außerdem wurde der OmniLite Ti für die Verwendung mit brennstoffsparenden Töpfen mit Wärmetauscher konzipiert, was eine deutliche Spritersparnis mit sich bringt. Das macht den OmniLite Ti auch aus ökologischer Sicht zur ersten Wahl. Das kommt nicht von ungefähr: Um Ökologie machte sich Primus bereits Gedanken, als der Begriff für viele noch ein Fremdwort war. 1978 begann die Entwicklung kostengünstiger, möglichst effizienter Kocher für afrikanische Länder, um dort die Rodung der Wälder für die Feuerholzgewinnung einzudämmen. 2006 präsentierte Primus mit dem EtaPower EF ein Kochsystem bestehend aus Brenner, Windschutz und Topf, mit einem Wirkungsgrad von bis zu 80 % anstatt den 40 bis 45 % herkömmlicher Kocher. Inzwischen gibt es in der Eta-Serie eine ganze Reihe an Kochern, die mit sehr niedrigem Brennstoffverbrauch das „Total Weight Concept“ umsetzen: Statt Gewicht beim Kocher zu sparen, spart man am wesentlich schwereren – und zudem fossilen – Brennstoff. Zusätzlich begann Primus 2008 in ein sehr langfristig angelegtes Wiederaufforstungsprojekt (BaumInvest) zu investieren, um die verbleibenden 20 % des Wirkungsgrades der Eta-Kocher zu kompensieren.

Aber Primus dachte auch an alle anderen Kocher: bei einem Produkt mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von zehn Jahren macht die Herstellung nur 10 % des gesamten Energieverbrauchs aus. Beinahe 90 % der Energie verbraucht das Kochen. Damit auch die Nutzer der Produkte ihren Beitrag leisten können, veröffentlichte Primus deshalb die Eco-Cooking genannten Tipps zum Spritsparen. Mit diesem Wissen lässt sich in Sachen CO2-Reduktion etwas bewegen. Eine sinnvolle Maßnahme, wenn man bedenkt, wie viele Primus-Kocher weltweit in den letzten 120 Jahren draußen für innere Wärme gesorgt haben. Eines weiß man sicher: Wer ein Primus-Primus ist, wer also zum ersten Mal auf einem ‚Primus‘ kocht, der macht das nicht zum letzten Mal!

Weitere Informationen gibt es auf www.primus.se

Bilder & Quelle: Primus