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Vor knapp 3 Jahren bekamen wir unseren ersten Hund: Ein 2,5 Jahre junger, agiler Pinscher-Mix für eine junge, sportliche Familie. Die Dame vom Tierheim redete uns ins Gewissen und betonte mehrfach, dass der Hund viel Bewegung und zudem eine auslastende Beschäftigung brauche. Für uns als Wanderer sollte das kein großes Problem darstellen. Außerdem fehlte mir nur noch der letzte Motivationsschub, um mein geplantes Lauftraining auch tatsächlich in die Realität umzusetzen. Und was sollte sich dafür besser eignen als ein Hund, der ohnehin mehrmals am Tag raus muss!?

Als ich mein Vorhaben im Gespräch mit meiner Chefin – ihres Zeichens Besitzerin eines Hunderudels und aktiv im Schlittenhundesport – erwähnte, riet sie mir davon ab, eine handelsübliche Joggingleine zu kaufen. Lieber solle ich direkt in eine Cani Cross-Ausrüstung investieren. Gesagt, getan! Da ich ohnehin interessiert an diesem Sport war, besorgte ich mir die empfohlene Erstausstattung – allerdings ohne große Ambitionen.

Das Ergebnis:

Sporadisch ging ich bei schönem Wetter mit meinem Hund laufen. Und die Theorie war gar nicht so einfach in die Praxis umzusetzen. Der Hund wollte natürlich nicht geradeaus durchlaufen und sein Frauchen durch die Wälder ziehen. Vielmehr blieb er plötzlich stehen, schnüffelte hier und hob da sein Beinchen. An ein konstantes Tempo und eine dauerhaft gespannte Leine war nicht zu denken. Wäre da nicht die Stolpergefahr, hätte ich das auch gar nicht weiter schlimm gefunden. Ganz im Gegenteil, mitunter war ich sogar froh, kurzzeitig stehen bleiben zu können. Denn nach wenigen 100 Metern hechelte ich selbst mehr als mein Hund. Zwar unterstützt der Hund beim Cani Cross den Menschen mit seiner Zugkraft beim Laufen, das höhere Tempo kann dieser jedoch nur halten, wenn er über ausreichend Kondition verfügt. Wieder fehlte mir die notwendige Konsequenz und ich verlor mein Laufziel aus den Augen.

Gut 2 Jahre später:

Meine Chefin schafft es, mich zur Teilnahme an einem Hunderennen in Bielefeld zu „überreden“. Ich hatte Lust, mir so ein Spektakel einmal live anzuschauen. Außerdem sah ich die Anmeldung als Ansporn, endlich regelmäßiger laufen zu gehen. Schließlich war das Material vorhanden und der Aufwand nicht groß. Und ein dritter Trainingspartner war auch schon vorhanden. Ich nutzte meinen Lebensgefährten als „Hasen“. Er lief voran, der Hund zog hinterher und mich über die Jöringleine mit. Natürlich funktioniert auch das nicht ohne Training, Ausdauer, Konsequenz und Belohnung. Aber so lernt der Hund das Prinzip des Zughundesports und findet Gefallen am Cani Cross.

Was man zum Canicross benötigt und was wir getestest haben, erklären wir Euch im nachfolgenden Ausrüstungsartikel

Wer noch nichts mit Canicross anfangen kann, dem wird das Thema bei uns im vorherigen Artikel erklärt.