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Frisch zurück von der letzten Tour widmen wir uns nun wieder einmal der Outdoornahrung die wir unterwegs testen konnten. Im Bereich der Expeditionsnahrung gibt es bereits ein sehr breit gefächertes Sortiment an Marken, die sich auf gefriergetrocknete Mahlzeiten spezialisiert haben. Vor einiger Zeit hatten wir die Firma LYO Food vorgestellt, die überraschenderweise nicht weit von uns entfernt im beschaulichen Köln ihren Sitz hat.

Weniger aufgrund der Nähe war die Marke interessant, sondern vorallem wegen ihrem sehr attraktiven Produktangebot. Verbindet man sich z.B. mal die Augen und lässt sich die Gerichte vorlesen, so könnte man sich auch gut und gerne in einem gehobenen Restaurant vorkommen. Schweinelende in grüner Pfeffersauce, Schweinelende in Dillsauce, Boeuf Stroganoff oder Farfalle mit Gorgonzola-Spinat-Sauce sind nur ein paar der gefriergetrockneten Gerichte als Beispiele für das etwas andere Produktangebot.

Nun muss bekanntlich nicht immer der Inhalt demjenigen entsprechen, was draußen auf der Verpackung steht. Daher haben wir auf unserer letzten Tour drei Gerichte getestet, wo wir Euch nun einen Testbericht zur LYO FOOD Schweinelende in grüner Pfeffersauce präsentieren wollen.

LYO FOOD Schweinelende in grüner Pfeffersauce

Als Zutaten verwendet LYO Food 50% Schweinelende, 24% Kartoffeln, 7% grüne Bohnen, 4% Zwiebel, grüner Pfeffer, Liebstöckel, natürliches Würzmittel, Weizenmehl, Rapsöl und Salz. Die gefriergetrocknete Fleischeinwaage entspricht laut Firmenwebsite ca. 170 g Frischfleisch. Bei der fertigen Menge wäre man bei 500 g.

durchschnittliche Nährwerte: pro 100 g pro Portion
Kalorien 3299 kJ/ 788 kcal 3529 kJ/ 843 kcal
Protein 69 g 74 g
Kohlenhydrate 42 g 45 g
Fett 41 g 44 g

Haptik

Nun befummelt man nicht sein Essen, aber zumindestens die Packung und da fällt auf, dass die Form deutlich kleiner ist als man es z.B. von Trek’n’Eat & Co gewohnt ist. Der Beutel ist schmaler und kleiner, besitzt aber wie die „Großen“ auch einen doppelten Boden, so dass man den Beutel aufstellen kann. Verschwindend gering ist daher das Packmaß im Rucksack oder in der Radtasche, je nachdem wo und wie es Euch auf Eurer nächsten Tour verschlägt.

Zubereitung

Bei der Zubereitung der Outdoor-Mahlzeiten hat man hier nun eine kleine Abweichung „zur Norm“ zu entdecken. Freute man sich zuvor immer, dass man die Gerichte innerhalb der Beutel zubereiten und den Abwasch deutlich verringern konnte, zollt man wohl nun dem kleinen Packmaß der Beutel Tribut.

Die Wassermenge von 300 ml muss man nach wie vor kochen, wer jedoch sonst das heiße Wasser in seinen Beutel geschüttet hat, der muss nun stets einen zweiten Topf mitführen in dem das dehydrierte Gericht hinein geschüttet und mit dem Wasser übergossen wird. Etwas abweichend haben wir uns für eine Lösung entschieden, die aus unserer Sicht etwas praxisnaher ist. Als Duo haben wir bei einer Radwanderung einen Topf zum Kochen dabei und für jeden einen Berghaferl bzw. Müslischale. In einer der Müslischalen haben wir nun das Gericht hineingeschüttet, mit Wasser übergossen und die andere Müslischale als Deckel drauf gelegt.

Ist das Gericht mit Wasser übergossen worden, muss man mehrmals kräftig umrühren, damit am Ende nicht irgendwelche Klumpen übrig bleiben oder das Gericht sich nicht zu einer Suppe verwandelt.

10 Minuten sollte man von LYO Food dem Gericht geben, dass es etwas andickt und gut ziehen kann. Wer wie wir die Müslischalen als zweiten Kochtopf genutzt hat, der sollte die Schalen gut isolieren. Wenn man Pech hat, dann haben die Müslischalen die Wärme nach außen abgegeben und man hat ein nicht mehr ganz so warmes Gericht in den Händen.

Ist die Zeit um, dann empfiehlt es sich, dass man noch einmal umrührt und wie es auf der Verpackung so schön steht „serviert“.

Geschmack

Über Geschmack lässt sich streiten, ist es doch ein eher subjektives Empfinden. Die Erwartungshaltung ist beim Klang des Namens natürlich auch nicht gerade gering, überzeugen konnte das Gericht jedoch auf ganzer Linie. Im rohen Zustand riecht man bereits eine Fülle der Zutaten, im gekochten Zustand schmeckt das Gericht bei weitem nicht nach den typischen Tütengerichte aus dem Supermarkt. Geschmacklich dominiert zwar die Pfeffernote aus der Sauce, insgesamt hat man jedoch nicht den Eindruck, dass das Gericht zu sehr nach einem Gewürz schmeckt. Man kennt es ja bereits von einigen Tütenmahlzeiten, wo bei fast jedem der gleiche Geschmack durchschlägt und so das Geschmackserlebnis trübt.

Verglichen mit den bislang getesteten Outdoorgerichte ist die Schweinelende in grüner Pfeffersauce ein Gericht woran man sicherlich nicht so schnell seine Lust verliert. Mischt man gern seine Marken und die dazugehörigen Gerichte, dann wäre das nun getestete Gericht ein Kandidat für die „Belohnung“ oder für die „Abwechslung“. Es ist zwar spontan empfunden etwas teurer als so manches Outdoorgericht, dafür schmeckt es deutlich besser und hebt unterwegs die Stimmung.

Fazit

Rein vom Geschmack gibt es von uns für das Gericht 9 von 10 Punkte, da das Gericht sehr lecker war und eine gute Abwechslung zur Spaghetti Bolognese, Gulasch oder dergleichen bietet.

Urteilt man es von der Zubereitung, dann fällt es etwas mager aus, denn hier vergeben wir wohl eher nur 4 von 10 Punkte. Aus unserer Sicht haben die Trekking-Mahlzeiten den Vorteil, dass man kaum anfallenden Abwasch hat und sich nur mit einem kleinen Topf begnügen kann. Als einen Schritt zurück würden wir den nun fälligen zweiten Topf ansehen, der natürlich im Anschluß auch gespült werden muss. Je nachdem wo man sich auf Tour befindet hat man nicht immer Wasser für den Abwasch übrig und vergeudet so unter Umständen das eventuell mühseelig gefilterte Trinkwasser. Traditionell hätte man bei der herkömmlichen Variante sonst nur einen dreckigen Löffel den man kurz abwischt und die ohnehin anfallende Verpackung. Sollte es mal irgendwann eine andere Verpackung geben, dann wäre diese wohl deutlich größer, aber brächte aus unserer Sicht auch einige Vorteile mit sich.

Wer weniger nach der Verpackung seine Kaufentscheidung fällt und eher sich vom Geschmack leiten lässt, der bekommt hiermit unsere absolute Kaufempfehlung.

Erhältlich sind die Gerichte bei LYO Food direkt im Online Shop oder aber wer die Marken mischen will und Porto sparen möchte, der findet LYO Food auch beim Outdoorfoodshop.