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Vor einiger Zeit haben wir bei uns in den Social Media Kanälen auf die kleine Cottage „The Theory Works®“ und auf das modulare Sheltersystem hingewiesen. Für uns ist das System sehr interessant, denn es erfüllt den Wunsch nach einer All-in-One Lösung, die man leider so nie findet.

Ursprünglich ist es ja leider so, dass man je nach Personenanzahl auf Tour immer ein spezielles Zelt verwendet. Der Solowanderer mit Hang zum Luxus greift zum geräumigeren Zweipersonenzelt, in dem jedoch nur die wenigsten Paare tatsächlich auf Tour ihre Nächte verbringen wollen. Die kleinen Gruppen, vom Trio bis hin zum halben Dutzend verteilen sich entweder in Vierpersonenzelte oder eben in viele kleine Zelte. Unterm Strich hat man in seinem Fundus an Ausrüstung im Endeffekt sehr viele Trekkingzelte und diese liegen die meiste Zeit ungenutzt im Keller. Die ausgegebene Summe für die Zelte mag man sich am Ende auch nicht mehr ausrechnen.

Nun setzt genau hier „The Theory Works“ an, zumindest sehen wir dies so aus Sicht eines Konsumenten. Seid Ihr in diesem Jahr noch in einem Duett auf Tour, im nächsten Jahr wiederum mit zwei Freunden oder benötigt Ihr vielleicht im Laufe des Jahres ein Zelt in Gruppengröße, so könnt Ihr das Sheltersystem beliebig erweitern. Preislich spielt das Konzept hier natürlich seine Vorteile gegenüber anderen Modellen aus. Es ist ein Zelt, dass mit Euren Touren wächst und wo Ihr im Endeffekt wunderbar flexibel seid. Ebenso nicht zu verachten ist die Möglichkeit, auf Tour beschädigte Teile, im Anschluss wieder einfach zu ersetzen.

The Theory Works®

Wir haben uns die Gelegenheit nun nicht entgehen lassen, das Sheltersystem mal genauer unter die Lupe zu nehmen und Euch das Konzept mal detailliert vorzustellen. Vorab müssen wir jedoch sagen, dass wir grundsätzlich bei Zelte der Meinung sind, dass es nie das perfekte Zelt von der Stange gibt. Es gibt gerade hier immer wieder Punkte, die man verbessern kann und muss. Beste Beispiel sind z.B. die Heringe, die wir in der Vergangenheit nahezu jedesmal durch bessere ersetzt haben. Die vorhandenen Heringe verrichten erst einmal ihren Dienst, wären aber auch Posten, die man je nach Tour durch bessere ersetzen wird. Bei diesem Sheltersystem ist es aber erfrischend zu sehen, dass das Projekt immer wieder mit dem Feedback der „vorab-“ Tester und der Kunden immer weiter verbessert wird. Die gelben Abspannleinen wurden nun z.B. durch hochwertige Leinen ersetzt, denen „Wind und Wetter“ auf Tour nix anhaben sollten. Vergleicht man nun dieses Prozedere mit dem herkömmlichen Zelt in den Outdoorshops, so bleibt das Produkt in der Regel so, wie man es zuvor erworben hat, das durch Touren sich bildende Feedback fließt wiederum nicht in die Entwicklung der kommenden Zelte ein. Anders bei The Theory Works…

Vielleicht ist dem ein oder anderen die Bezeichnung „modulares Sheltersystem“ unbekannt, Aufklärung gibt es jedoch direkt im Shop des Herstellers. Dort entdeckt man, dass man kein „fertiges“ Endprodukt aufgelistet bekommt, sondern einzelne Module und das dazu passende bzw. auch benötigte Zubehör. Vielleicht etwas kompliziert, wenn man es sonst immer gewohnt ist aus Katalogen zu bestellen und selten seine Produkte konfigurieren musste. Aus unserer Sicht ist vielleicht die größte Hürde, sich für ein Sheltersystem zu entscheiden. Es gibt zum einen sehr viele Modelle und andererseits auch grundlegende Fragen zu klären. Mag man es eher offen oder doch lieber klassisch geschlossen?

Wählt man ein geschlossenes System, so findet man die damit verbundenen Module und das zu verwendende Zubehör übersichtlich in den Tabellen oder eben ablesbar in den jeweiligen Tipps in der rechten Spalte der Homepage. Wenn man sich etwas in die Materie hinein gearbeitet hat, versteht man schnell die einzelnen Anforderungen, die man erfüllen muss, damit man aus Produkt X noch die Produkte Y & Z bauen kann bzw. was man sich gegebenfalls holen sollte, damit man aus einer anfänglich kleinen Behausung später ein Gruppenzelt bauen kann. Zur Auswahl stehen die Module Single, Double & Triple, wobei die jeweilige Anzahl dieser Module von Shelter zu Shelter varriert. Nehmen wir unsere Wahl, das Shelter 7:R, so besitzen wir zwar kein Triple Modul, können jedoch aus unserem Single bzw. unseren drei Double Modulen die Shelter 6:R und 5:R bauen. Würden wir noch mindestens ein Triple Modul bestellen, so hätten wir auch noch die Möglichkeit weitere Modelle zu bauen

Aus dem Ultralight-Trekking kennt man es bereits, dass als Gestänge der jeweiligen Zelte und Tarps die eigenen Trekkingstöcke auf Tour verwendet werden. Ebenso verwendet man auch hier bei The Theory Works die Trekkingstöcke als variable Zeltstange, die sich der jeweiligen Zelthöhe anpasst. Verbunden werden diese durch einen Pole-Union™, der beide Stöcke miteinander verbindet. Wer eher zur Tarpstange tendiert, dem sei gesagt, dass es durch die vielen unterschiedlichen Shelter mit „leider“ 6 verschiedene Zelthöhen, die von 1,2m bis hin zu 2,1m reichen, leider noch keine ideale Lösung für alle Größen gibt. Im Bereich bis 1,70 m hätte man zumindest mit dem Leki Fotosystem Carbon eine verhältnismässig kleine und leichte Variante in den Händen. Vielleicht gibt es irgendwann aber mal eine Stange, die auch für die größeren Zelthöhen geeignet ist.

Kennt man zuvor das Golite Shangri La oder die Eureka! Zelte in der gleichen Form, so sind hier natürlich die vielen kleinen Details bemerkenswert. Eine Lüftung kennt man von den zuvor genannten Modellen in der Regel nur an der Spitze, beim modularen Shelter haben die Elemente jeweils eine Lüftung oberhalb der „senkrechten“ Seitenwände. Je nach Einsatzzweck könnt Ihr die Seitenwände aufstellen, nach innen bzw. nach außen klappen. Die Ventilation bei schönem Wetter könnt Ihr begünstigen, in dem ihr die Seitenwände hochrollt. Die eigentliche Spitze besteht beim geschlossenen System aus optional erhältlichen Rain Ceilling™ & Insect Ceiling™.  An schönen Tagen nutzt man nur den Insektenschuutz und hat auch hier wieder die Lüftung nach oben hin. An Regentagen kann man aus dem flexiblen Rain Ceilling kleine Lüftungsöffnungen falten und hat so immerhin noch eine vergleichbare Lüftung wie beim Shangri La 3. Dank Klett- & RV kann man beide Abschlüsse schnell anbringen oder eben genauso leicht von innen abnehmen.

Beim Innenbereich steht einem gerade nur die „Bodenmatte“ zur Verfügung. Nettes Detail ist der Kordelzug auf der Bodenmatte, wo man unterwegs auch einfach nur das Shelter aufbauen kann und im Schutze des Zelts im Trockenen den Boden verlegen kann. Die Tarpstange oder die Trekkingstöcke werden wiederum mit einen „Kanal“ und Kordelzug umschlossen.

Fazit

Den einzelnen Zeltgrößen widmen wir uns noch mal gesondert in einzelnen Artikeln auf unseren Themenseiten. Aus unserer Sicht ist es natürlich interessanter zu sehen, wie sind die jeweiligen räumlichen Verhältnisse und so stellen wir Euch auch direkt dort die einzelnen Shelter vor, die wiederum alle auf dieses System aufbauen.  Hier ist es in erster Linie interessant gewesen, Euch mal das modulare Sheltersystem zu präsentieren und nebenbei die sympathische Cottage vorzustellen.

Natürlich gibt es hier auch das ein oder andere noch nicht perfekte Detail, der 1. Eindruck ist jedoch überaus positiv und man kann gespannt sein, wie sich das Shelter mit der Zeit weiterentwickelt.